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Die Dernbacher Schwestern (Vitus 2006) |
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Die Schwesterngemeinschaft mit Ehrengästen bei der Jubiläumsfeier, 1982 |
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Die Schwesterngemeinschaft mit Ehrengästen anläßlich der 75-Jahrheier 1997 |
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Spielschar der Jungfrauenkongregation, die in der Nähschule des ehem. Krankhauses Theaterstücke zur Aufführung brachte, um 1953 |
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Die Schwestern bei der Vitusprozession, 1968 |
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Kinderverwahrschule um 1934 (Foto:" Willebadessen - Bilder aus vergangenen Tagen" |
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Das Krankenhaus nach der Fertigstellung 1923 (Foto:" Willebadessen - Bilder aus vergangenen Tagen" |
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Ansicht von der alten Helmernschen Straße (Foto:" Willebadessen - Bilder aus vergangenen Tagen" |
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Nach dem Umbau (1960) (Foto:" Willebadessen - Bilder aus vergangenen Tagen" |
von Heinrich Müller
Über
80 Jahre sind die Dernbacher Schwestern vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Willebadessen tätig. Das ist Grund genug, das segensreiche Wirken dieser Schwesterngemeinschaft, welches ja ein Stück Heimatgeschichte ist, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Klösterliches Leben eines Frauenordens hat in Willebadessen eine lange Tradition. Seit der Gründung des Benediktinerinnenklosters im Jahre 1149 bis zu seiner Aufhebung 1810, also 661 Jahre lang, haben Nonnen das soziale und wirtschaftliche, aber auch das geistig-religiöse Leben in unserem Städtchen entscheidend mitgeprägt. Als das Kloster am 21. Sept. 1810 in Kassel an den Kammerherrn von Spiegel zu Borlinghausen verkauft wurde, war im Artikel 9 des Kaufkontraktes u. a. festgelegt, daß "die zum Kloster gehörigen Jungfrauen in denen von denselben bisher bewohnten Zellen ungestört zu lassen seien, selbigen auch einen Gartenplatz von 2 Morgen Land in der Nähe des Klosters zur unentgeltlichen Nutzung anzuweisen." Damals lebten außer der Äbtissin Maria Barbara von Knippenberg und der Priorin Larenz noch zwölf Chorschwestern und fünf Laienschwestern im Kloster.
In einer Klosteraufhebungsakte kann man nachlesen, welche milden Gaben die Nonnen täglich an die Armen und Hilflosen der Stadt, besonders aber an diejenigen im Armenhaus, verteilten. Im Wesentlichen waren es Roggen, Brot, Gemüse, Fleisch und sogar auch Bier. Wegen Unterlassung dieser klösterlichen Armenbetreuung schrieb der Altenheerser Pastor Simon am 3. Okt. 1883 an den damaligen Bürgermeister in Willebadessen, daß die Verpflichtung zu den in Rede stehenden klösterlichen milden Gaben laut Vertrag von 1810 auf die Staatskasse übergegangen sei. Diese komme aber ihrer sozialen Verpflichtung gegenüber dem ärmeren Teil der Willebadessener Bevölkerung leider nicht nach. Man solle daher die Behörde in geeigneter Weise an ihre Pflichten erinnern.
Vielleicht hat das Wirken der Nonnen aus vergangenen Klosterzeiten mit dazu beigetragen, daß am Ende des Jahres 1919 erste Gespräche und Verhandlungen mit dem Ziel geführt wurden, eine Schwesternniederlassung in Willebadessen einzurichten. Es verwundert schon, daß unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkrieges, als in Deutschland Hunger, Revolution, Aufstände, Gewalt und Willkür das öffentliche Leben beherrschten, der Rat der Stadt am 1. Dez. 1919 Bauplatz und Standortfragen für ein Schwesternheim diskutierte. Der Rissesche Kamp an der Bahnhofstraße war im Gespräch, ebenso der Ankauf eines Privathauses. In der Sitzung am 18. d. M. fiel die Entscheidung - und zwar einstimmig. Baron von Wrede hatte sich bereiterklärt, die sog. Schäferwiese rechts von der Helmernschen Straße für den Bau einer römisch-katholischen Schwesternniederlassung zur Verfügung zu stellen. Es war eine richtige und weitsichtige Ratsentscheidung für unser Städtchen. Das Sitzungsprotokoll haben folgende Ratsmitglieder unterschrieben: Schulze, Hagemeier, Waldhoff, Fecke, Dempewulf, von Wrede, Haberhausen, Strathausen und Vorsteher Hodes. Der Ehrenamtmann Schoenkaes aus Altenheerse hatte die Sitzung geleitet. Schon am 30. Jan. 1920 legten der Diözesan-Baumeister Matern aus Paderborn und der Architekt Schmitz aus Warburg dem Rat ihre Baupläne vor. Schmitz erhielt den Auftrag, aber mit der Auflage, die Räume für die Kinderverwahrschule und das Nähzimmer größer zu machen. Den Grundstock für die Finanzierung einer Schwesternniederlassung hatte Pfarrer Hundt gelegt. Als er 1914 starb, hinterließ er für diesen Zweck 5000 Mark. Die weiteren Kosten trug die Stadt durch den Verkauf von Fichtenstammholz aus den Stadtwaldungen. Die Bauarbeiten begannen schon im August 1920.
Das neue Krankenhaus, wie es damals hieß, war im Herbst 1922 fertiggestellt und sollte mit Leben erfüllt werden. Man hatte auch klare Vorstellungen. Es sollte eine soziale Multifunktion, wie man heute sagen würde, übernehmen und von Ordensschwestern auf christlicher Grundlage geleitet werden. Aber es gab Probleme. Dazu liest man in der Pfarrchronik: "Da der Krieg so überaus viele Opfer in den Schwesternhäusern gefordert hatte, fiel es schwer, Schwestern zu bekommen. ... Selbst verschiedene Reisen zu Mutterhäusern hatten keinen Erfolg. ... Bei einem Besuch in Dernbach kam uns der glückliche Zufall zu statten, daß die aus Willebadessen stammende Schwester Engelmara, geb. Wulf, später Oberin im St. Josephshaus in Bad Driburg, zu Besuch anwesend war und unsere Bitten kräftig unterstützte." Hinzu kam der Umstand, daß in dieser Zeit aus Willebadessen viele Kandidatinnen ins Dernbacher Kloster eingetreten waren. Insgesamt sind 17 junge Mädchen aus Willebadessen bei den Dernbacher Schwestern eingetreten.
Infolge der explosionsartigen Inflation und Geldentwertung jener Zeit fiel es schwer, Inventar für das neue Krankenhaus zu bekommen. Wo man hinschaute, fehlte noch etwas. In der Schwesternchronik heißt es: "Einen Küchenschrank, ein altes Sofa, ein Kissen und ein Oberbett schenkten uns die Schwestern der Filiale in Steinheim. ... Die weiteren Vorbereitungen für den Einzug sowie die Einrichtung der Küche, Schlafzimmer und Refektorium hatten die Schwestern aus Bad Driburg übernommen. ... Komteß Maria von Wrede fuhr mit Pferd und Wagen die Sachen persönlich zum neuen Heim. ... Die Einwohner aus Willebadessen hatten das Haus überreich mit Lebensmitteln versehen." Die ersten drei Schwestern, Sr. M. Ludgeriana, Sr. M. Thomaldis und Sr. M. Ordinata, wurden am Nachmittag des 19. Nov. 1922, also am Fest der hl. Elisabeth, von Bad Driburg abgeholt und am Fuße des Mariengartens begrüßt. Danach ging es zur Kirche, wo die versammelte Gemeinde unter Gesang, brausendem Orgelklang und feierlichem Glockengeläut die Schwestern erwartete. In seiner Predigt sagte Pfarrer Bruck: "Mögen die Schwestern allzeit nach dem Beispiel der hl. Elisabeth opferwillig und opferfreudig und segensreich im Dienste des geistigen und weltlichen Wohles der Menschen von Willebadessen tätig sein." Das Warburger Kreisblatt berichtete am 28. November von der Ankunft der Schwestern, der Feier in der Kirche mit Pfarrer Bruck, der Schlüsselübergabe durch Vorsteher Hodes und die Begrüßung durch den Ehrenamtmann Schoenkaes: Mögen seine Wünsche sich erfüllen, daß unseren Schwestern ein sehr segensreiches Wirken beschieden sei und das Herz-Jesu Kloster eine Stätte der Freude und des Trostes für Arme, Alte und Kranke sowie der nützlichen Belehrung für unsere fleißige, weibliche Jugend und nicht zuletzt ein Schutzengelheim für unsere Kleinen sein möge.
Nun konnte die Arbeit beginnen, aber wieder gab es große Probleme. Das neue Krankenhaus war zwar zum Teil eingerichtet, aber es gab nur wenige Kranke. Viele Räume blieben daher leer. Ganz Willebadessen und Umgebung scheint damals offenbar kerngesund gewesen zu sein oder scheute die Aufenthaltskosten. Als der Verwaltungssekretär Rosenthal am 23. Aug. 1923 die ersten Dortmunder Kinder zur Erholung nach Willebadessen brachte, veröffentlichte er anschließend in der Dortmunder Zeitung "Tremonia" seine Beobachtungen in und um Willebadessen: "Glückliches Land, gesegnetes Land, wie kannst du dem Schöpfer doch danken, ein Krankenhaus baust du am Waldesrand, es fehlen dir aber die Kranken."
Der erste Arzt, der sich in Willebadessen niederließ, Dr. Wahl aus Bielefeld, kam im November 1919. Er richtete im leerstehenden Krankenhaus eine kleine Kranken- und Entbindungsstation ein. Gleichzeitig nahmen die Schwestern die Betreuung der Kranken und Hilfsbedürftigen im Orte auf. Bei Tag und Nacht halfen sie, wo sie nur konnten. So mancher Bürger ist damals in dunkler Nacht, wenn z. B. das Fieber des Kindes beängstigend stieg, in seiner Not zum Krankenhaus gelaufen, um Schwester Thomaldis (bis 1936) und später Schwester Kasia um Hilfe zu bitten. Die Krankenschwestern hatten außer medizinischem Wissen ein hohes Maß an Erfahrung und das Vertrauen der Menschen. Wenn sie den Familien sagten, holt jetzt aber bitte den Arzt, erst dann tat man es. Ursache waren finanzielle Überlegungen. Die Schwestern kosteten nichts, ein Arzt mußte bezahlt werden und in einer Krankenkasse waren die wenigsten. In den meisten Fällen konnten die Schwestern ja auch helfen. Sie erklärten den Angehörigen die Pflege und Behandlung der Kranken, beteten und sprachen mit den Sterbenden, kleideten die Toten an und fanden in der Stunde des Abschieds tröstende Worte für die Hinterbliebenen. Die große soziale Leistung der Schwestern für die Gemeinschaft der Bürger im stationären wie im ambulanten Bereich an Kranken, Alten, Einsamen, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen verdient Dank und Anerkennung. Für diese stille Tätigkeit, dieses selbstlose Wirken, das kein Aufheben von sich machte, mit einer so opferstarken Liebe über so viele Jahre kann man nicht genug Dankeschön sagen. Dank der Spendenfreudigkeit der Bürger konnte auch gleich zu Beginn im Krankenhaus eine kleine Kapelle eingerichtet werden. Wöchentlich las ein auswärtiger Pater die hl. Messe.
In den Wintermonaten hatten junge Mädchen der Stadt ab 1923 auch die Möglichkeit, die Nähschule im Krankenhaus zu besuchen. Unter fachlicher Anleitung wurden ihnen Grundkenntnisse der häuslichen Näherei vermittelt. Einige machten hier auch eine handwerkliche Lehre mit Abschluß als Näherin. Es wurde auch Theater gespielt, da das sehr geräumige Nähzimmer eine Bühne besaß. Die Aufführungen, die von den Mitgliedern der damaligen Jungfrauenkongregation gezeigt wurden, waren sehr gut besucht und gern gesehen. Ob es sich um tragische, schwermütige Volksstücke, wie z. B. "Die letzte Drude" oder "Genoveva", handelte, wo echte Tränen flossen und die Menschen ergriffen waren, oder um eine heitere, fröhliche Darstellung mit herzlichem Gelächter, die Menschen freuten sich immer wieder auf solche Theaterabende im Krankenhaus.
Beim Bau des Schwestern- bzw. Krankenhauses war es vor allem der Wunsch der Mütter gewesen, dort auch eine "Kinderverwahrschule" einzurichten. Im Vordergrund standen damals keineswegs pädagogische Überlegungen. In den Häusern in Willebadessen wurde damals noch mehr oder weniger stark Landwirtschaft betrieben. Und wenn eine Mutter in der Gluthitze des Sommers hinter der Sense Roggen abnehmen, binden und aufstellen mußte, war es für sie schon beruhigend zu wissen, daß ihre jüngsten bei Schwester Erna in der Kinderverwahrschule gut und sicher aufgehoben waren. 1929 besuchten 60 Kinder die Verwahrschule; in einer Gruppe, versteht sich.
Als Folge der Besetzung des Ruhrgebietes durch französische Truppen war dort die Not und der Hunger besonders groß. Viele Kinder waren unterernährt. In einem Gespräch des Landrates des Kreises Warburg mit Vertretern der Stadt Dortmund hatte der Landrat auf die ungenutzten Räume des Willebadessener Krankenhauses hingewiesen und bei seinem Gesprächspartner Interesse geweckt. Bei einem Besuch des Stadtjugendamtes Dortmund am 11. Juli 1923 in Willebadessen kam ein Vertrag zustande, wonach zunächst für sechs Jahre ständig 50 erholungsbedürftige Kinder aus Dortmund im Willebadessener Krankenhaus untergebracht und betreut werden sollten. Die notwendige Einrichtung der Kinderzimmer übernahm die Stadt Dortmund.
Diese Anfangs- oder - besser gesagt - Aufbauphase des Hauses erforderte von den Schwestern ein hohes Maß an Arbeit und Kraft. Bedingt durch die rasende Inflation gab es keine finanzielle Sicherheit und Stabilität. Am 15. Nov. 1923 war dann der Taumel einer unvorstellbaren Geldentwertung beendet. Tags zuvor hatte ein Pfund Zucker noch 250 Milliarden Mark gekostet, während ein Pfund Brot nicht unter 260 Milliarden Mark zu haben war. Erleichtert vermerkte daher Schwester Oberin Anfang 1924 in ihrer Chronik: "Da das Geld nun stabil ist, zahlt uns die Stadt Dortmund pro Kind und Tag 1 Mark." Damit beginnt ein langsamer Aufstieg, denn dieses Geld war die einzige Quelle, die den Fortbestand des Hauses sicherstellte. Die Einnahmen für Krankenpflege, Nähschule und Kinderverwahrschule - es waren in der Regel freiwillige Gaben und meist in Form von Lebensmitteln - reichten kaum aus für die Beleuchtung und die Heizung der Räume. Als Zeichen des Vertrauens übertrug die Stadt am 11. Okt. 1925 den Schwestern die gesamte Verwaltung und Leitung des Hauses in eigener Verantwortung und Entscheidungsbefugnis. Aus den nun selbst erwirtschafteten Einnahmen konnte 1925/26 der allzu große Speicher umgebaut werden. So entstanden zehn weitere Zimmer und ein Badezimmer. Die moderne Badewanne konnte für eine Anerkennungsgebühr auch von der Bürgerschaft mitgenutzt werden. Wie es heißt, hätten die Willebadessener Lehrerinnen im mehrwöchigen Rhythmus von dieser Möglichkeit auch gern Gebrauch gemacht. 1929 ist vermerkt, daß 282 Kinder und 190 Kranke mit 370 Nachtwachen gepflegt wurden. In der Ambulanz sind 121 Krankenbesuche verzeichnet; die Nähschule wurde von 20 Mädchen besucht.
Der Zweite Weltkrieg, der viel Leid und Elend über die Menschen brachte, veränderte vor allem am Ende das Leben im Krankenhaus. Evakuierte und Flüchtlinge mußten aufgenommen werden. Mitte März durchzogen Tausende ausländischer Gefangener und Flüchtlinge den Ort. Teils zu Fuß, teils auf Wagen schleppten sich diese armen, gequälten Menschen einem unbekannten Ziel entgegen. Die Schwestern - aber auch viele Bürger - halfen den Hungernden, so gut es ging, aber es waren so unendlich viele. Am ersten Ostertag 1945 rückten, von Helmern kommend, amerikanische Truppen ein. Damals notierte die Schwester Oberin: "Wir beteten laut und übergaben uns vertrauensvoll der göttlichen Vorsehung. ... Wie die Bienen kamen sie und im Handumdrehen standen fünf Maschinengewehre in unserem Garten. ... Es wurden Drähte in den 2. Stock gelegt, denn hier war die Funkstation. Die Soldaten waren alle sehr anständig. ... Unser Haus war überfüllt, denn viele alte und gebrechliche Leute aus dem Ort hatte man zu uns gebracht. ... Der Kindergarten war belegt mit Kranken, Verletzten, Verwundeten, Männern, Frauen und Kindern.... Das Mangelzimmer, Waschküche, Bügelzimmer, kurzum jede Ecke war mit Obdachlosen belegt." Denn bei den Ordensschwestern im Krankenhaus fühlte man sich sicherer. Am 1. Juni 1945 öffneten die Schwestern auch den Kindergarten wieder, nachdem die Nationalsozialisten denselben vorher einer ideologisch zuverlässigen und linientreuen Leiterin anvertraut hatten.
Mit den gleichen Bruchsteinen, wie man sie 1920/21 verwendet hatte, wurde das Haus 1949 aufgestockt. Ab 1956 verringerte sich die Zahl der erholungssuchenden Kinder erheblich. "Sie wollten lieber an die See fahren", heißt es. Da kleinere Krankenhäuser im allgemeinen nicht mehr den Anforderungen der Zeit entsprachen, war die Entscheidung des Rates der Stadt und des Kuratoriums richtig, das Krankenhaus in ein Altenheim umzuwandeln. Aus größeren Räumen wurden Ein- und Zweibettzimmer geschaffen, so daß im Jahre 1958 für 41 ältere Menschen ein Platz vorhanden war. Nachdem direkt am Pascheberg die Stadt 1963 mit dem Bau eines neuen Kindergartens begonnen hatte, konnte aus dem bisherigen Kindergarten zur großen Freude der Schwestern ein Schmuckstück des Hauses, nämlich die neue, geräumige Hauskapelle, eingerichtet werden. Am 4. April 1965 war die feierliche Einweihung der Kapelle, die eine so stille Ausstrahlung und friedliche Atmosphäre vermittelt und die Besucher immer wieder zu Besinnung, Gebet und Betrachtung einlädt. Sonntag für Sonntag wohnen hier Gläubige dem Gottesdienst bei und sind beseelt von dem Wunsch, daß in diesem geweihten Ort christlicher Geborgenheit das Ewige Licht nicht erlöschen möge und die Schwestern -wie bisher - ihren Dienst an den Menschen fortführen können.
Ein großer Tag für den Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi war die Seligsprechung der Gründerin, Mutter Maria-Katharina Kasper, am 16. April 1978 in Rom. Als Zeichen der Verbundenheit, des Dankes und der Wertschätzung entsandte der damalige Rat der Stadt eine kleine Delegation nach Rom, um diesem großen Ereignis beizuwohnen und die Solidarität und Freude mit dem Orden zu dokumentieren.
Das Verhältnis zwischen den Schwestern und der Stadt ist stets vom Willen einer harmonischen und vertrauensvollen Zusammenarbeit geprägt gewesen. Von Beginn an erkannten und schätzten die Vertreter der Stadt die selbstlose Arbeit der Ordensgemeinschaft der Armen Dienstmägde im Geiste einer aufopfernden Nächstenliebe, die keinen Applaus erwartet und keine Schlagzeilen kennt. Die Bürger der Stadt Willebadessen vergessen die Arbeit ihrer Schwestern nicht und möchten sie auch in Zukunft nicht missen. |
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